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10 Gründe, warum ich mich vegan ernähre

Alle Jahre wieder ist Veganuary, ein Aufruf es den Januar mal vegan zu probieren. Doch warum eigentlich? Ein Mitglied von Anfang an hat ihre 10 Gründe, warum sie inzwischen 137 Monate Veganuary am Stück macht, im neuen Blogbeitrag zusammengetragen.

Kurz: Tier, Umwelt und Mensch profitieren davon.

Versuche es doch auch mal!

1 Ich möchte nicht, dass für meinen Genuss Tiere sterben
Dass für Fleisch Tiere sterben müssen, ist vermutlich jedem Menschen bekannt. Der hocheffiziente Mast sorgt dafür, dass sie nur etwa ein viertel ihres natürlichen Lebensalters erreichen (dürfen)1 oder aufgrund prekärer Haltungsbedingungen frühzeitig verenden. Aber auch für den Milch- und Eierkonsum lassen sogenannte Nutztiere ihr Leben. Hühner und Kühe wurden so ertragreich gezüchtet, dass sie entweder viel Milch bzw. Eier produzieren oder Fleisch ansetzen. Das heißt, dass männliche Milchkühe und Legehennen wirtschaftlich unprofitabel sind, da sie weder Eier legen bzw. Milch geben noch zur Masthaltung taugen. Daher werden die noch jungen Tiere „entsorgt“.
2 Ich möchte unnötiges Tierleid vermeiden
Nach der Tierschutz-Nutztier-Verordnung muss eine Kuh mindestens 1,8 qm, ein Schwein 1,0 qm und ein Huhn 38 qcm an „Platz“ zur Verfügung haben. Die Praxis zeigt: Selten hat ein Tier mehr Platz als das Minimum. Die Bilder auf den Verpackungen gaukeln uns glückliche Tiere auf grünen Wiesen vor, doch das hat kaum etwas mit der Realität zu tun. Stattdessen stehen sie auf Gitterböden, in Kastenständen, in denen zu wenig Platz ist, um sich hinzulegen und Ferkel werden durch Gitterstäbe gesäugt. Das alles hat zur Folge, dass die Tiere ein gestörtes Verhalten aufweisen und ihre Artgenossen verletzen. Um dem vorzubeugen, werden den Tieren von Anfang an Hörner, Ringelschwänze und Schnabelspitzen entfernt, meist ohne Betäubung. 
3 Ich möchte dem Welthunger entgegenwirken
Auf 83% aller Agrarflächen wird Futtermittel für die Tierhaltung angebaut. Nach dem Umweg der sogenannten Veredelung in tierische Lebensmittel liefern diese letztlich nur noch 18% aller Kalorien2. Das ist eine massive Verschwendung von Nahrungsmitteln, während auf der Welt 800 Millionen Menschen an Hunger leiden. Laut einer Studie könnten 4 Milliarden mehr Menschen ernährt werden, wenn sich alle vegan ernähren würden3.
4 Ich möchte Treibhausgase verhindern
Die intensive Feldbewirtschaftung sorgt durch den Pflug für die Freisetzung von CO2 und durch die Aufbringung von Gülle oder Mineraldünger auf die Äcker entsteht Lachgas, ein Treibhausgas, das 298 mal klimaschädlicher ist als CO2. Aufgrund der großen Menge an benötigtem Futtermittel multiplizieren sich diese Emissionen rasant. Durch die Verdauung der Tiere entsteht außerdem Methan, das 25 mal klimaschädlicher ist als CO2. Vor allem Kühe produzieren durch ihrer vier Mägen enorm viel davon, daher besitzen Butter und Rindfleisch den größten Klima-Einfluss.
5 Ich möchte die Regenwaldabholzung stoppen
Soja ist sehr nährstoffhaltig und liefert viel Eiweiß. Daher dient 80% dessen Anbaus als Kraftfutter für die Tierhaltung. 18% des Sojas werden zu Öl und nur 2% zu Sojadrink und Tofuprodukten verarbeitet4. Da die Nachfrage immer größer wird, wird mehr Ackerfläche benötigt und die wird vor allem durch die Abholzung des Regenwaldes geschaffen, womit zahlreichen Tier- und Pflanzenarten natürlicher Lebensraum genommen wird. Vor allem durch Brandrodung wird sehr viel CO2 frei und die eigentliche Speicherung des Kohlenstoffs fehlt. Internationale Handelsabkommen wie das Mercosur-Abkommen begünstigen die Rodung. Der Soja für vegane Ersatzprodukte wird dagegen überwiegend in Europa angebaut.
6 Ich möchte keine Umweltbelastung unterstützen
Durch den von der Futtermittelproduktion bedingten Einsatz von Düngemittel und Pestiziden, den Einsatz von Antibiotika und die anfallende Gülle, entstehen riesige Mengen von giftigen Abfällen. Diese landen größtenteils ungefiltert im Boden, Gewässern und Meeren. Das wiederum sorgt für Überdüngung, Versauerung der Böden und Meere und dadurch für Artensterben und tote ozeanische Zonen. 
Nicht nur die Umweltverschmutzung, sondern auch die Verschwendung von Ressourcen, wie Wasser, sind schlecht für die Umwelt. Für jedes Kilogramm Rindfleisch werden beispielsweise 15 300 Liter Wasser verbraucht5, eine Menge, für die Mensch ein Jahr lang täglich eine Dusche nimmt.
7 Ich möchte den Eingriff in Ökosysteme verhindern
Für Manche ist der Konsum von Fisch darin begründet, dass dieser zumindest in freier Wildbahn war. Doch genau die Entnahme daraus macht die Fischerei so problematisch. Durch ungewollten Beifang verenden ganze 40% an Meerestieren sogar sinnlos4. Die meisten Fischarten sind durch die Überfischung am Rande der Ausrottung. Daher finden größere Fische und Meeressäuger nicht mehr genug Futter. Außerdem werden Nährstoffkreisläufe über den gesamten Globus gestört, dessen Tragweite erst gerade verstanden wird. Durch die Dezimierung der Küstenfische verbreiteten sich die Schnecken explosionsartig und zerstören die Salzmarschen, die eigentlich große Mengen CO2 binden. Darüber hinaus (zer)stören die Aktivitäten von Fischerbooten die natürlichen Lebensräume durch Lärm, Abfall durch kaputte Fischernetze und Beschädigung der Meeresböden durch Treibnetze.
8 Ich möchte mich gesund ernähren
Eine vegane Ernährung führt zu weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen und geringeren Fett- und Cholesterinwerten. Da Omnivore (Allesesser) regelmäßig die Reste der zugeführten Antibiotika in tierischen Produkte zu sich nehmen, greift die Anwendung dieser im Ernstfall manchmal nicht mehr. Fleischesser leiden öfter an Depressionen, vermutlich durch die Aufnahme der Stresshormone der Tiere vor und bei der Schlachtung. Alle benötigten Nährstoffe können genauso durch pflanzliche Produkte zu sich genommen werden, bis auf Vitamin B12. Dieses Vitamin ist ein Produkt von Bakterien, die in tierischen Produkten leben, also nicht von Tieren selbst. Aber inzwischen ist aufgrund der Fokussierung der Herstellung auf ein Produkt der Nährstoffkreislauf soweit gestört, dass den Tieren künstlich B12 zugeführt werden muss. Ich finde die Möglichkeit, Vitamin B12 als Tablette zu mir zu nehmen und dadurch alle hier aufgeführten Gründe zu vermeiden, eine sehr nützliche Errungenschaft.
9 Ich möchte Multiresistente Keime vorbeugen
Massentierhaltung heißt Massentierhaltung, weil Tiere in Massen gehalten werden. Da ist es nur eine Frage der Zeit, wann durch ein krankes Tier der gesamte Bestand angesteckt ist. Um das zu vermeiden werden Keime von Anfang an bekämpft. Daher kommt vorbeugend Antibiotika in großer Menge zum Einsatz. Aber nicht alle Krankheitserreger werden abgetötet und entwickeln stattdessen eine Resistenz. Multiresistente Keime breiten sich aus und gelangen durch die Abwässer auch überall sonst in unseren Lebensraum. Pro Jahr sterben etwa 15 000 Menschen in Deutschland an multiresistenten Keimen7, weil kein Mittel den Krankheitserreger mehr bekämpfen kann.
10 Ich möchte Pandemien vermeiden
BSE, die Vogelgrippe und Co haben eines gemeinsam: Sie stammen alle aus der industriellen Nutztierhaltung (8). Dicht gedrängt auf engem Raum können Viren sich wunderbar verbreiten. Und wenn dann mal ein Tier von verschiedenen Erregern infiziert ist und diese sich dieselbe Wirtszelle suchen, entsteht ein ganz neues Virus, bei dem niemand weiß, wie es sich für die Tiere oder uns Menschen verhält.
Quellen